Vom Taler zum
Dollar
Im Jahre 1500 setzte in Annaberg die Prägung
sächsischer Guldengroschen aus dem Silber der Minen des Erzgebirges in großem
Umfang ein, und 1518 begann die Prägung von Guldengroschen in Joachimstal durch
die Grafen von Schlick. Diese „Joachimstaler Guldengroschen”, die
das Bildnis des heiligen Joachim trugen, gaben dem Taler seinen Namen; der Taler wiederum war
namengebend für u.a. den dänischen bzw. norwegischen Riksdaler und für den
Dollar. Dollar (englisch, von niederdeutsch, niederländisch daler: Taler),
Name für verschiedene Währungen. Dollar (Zeichen $) ist die Bezeichnung der
offiziellen Währung mehrerer Staaten der Welt.
Von der Mark zum Euro
Die deutsche
Reichsgründung von 1871 unter der Führung des preußischen Staates machte den
Weg frei für die Einführung einer einheitlichen deutschen Währung, die Mark,
und brachte das Aus für den sächsischen und preußischen Taler. Die neue
Reichsbank war jedoch keine Neugründung, sondern ging aus der Preußischen Bank
hervor. Sie hatte von Anfang an eine herausgehobene Position unter den
Notenbanken innerhalb des Deutschen Reiches.
Die Schaffung des Europäischen Währungssystems etablierte ein System relativ
stabiler Wechselkurse mit der DM als Ankerwährung. Im Vertrag von
Maastricht verpflichteten sich die europäischen Länder schließlich zur
Schaffung einer einheitlichen europäischen Währung (Euro €) die als
Gegengewicht zum US-Dollar dienen könnte.
Vom Uran
aus Joachimsthal
Nicht nur das Silber für die ersten
deutschen Taler kam aus Sachsen, nein, auch das Uran für die erste Atombombe
welche auf Hiroshima fiel und 80.000 Menschen den sofortigen Tod brachte, kam
aus dem Erzgebirge. Bereits im Jahre 1941 forschte ein Team um den Physiker
Werner Heisenberg an der Universität Leipzig am deutschen Kernreaktor. Ziel war
aber nicht die gesteuerte Kernreaktion sondern die Entwicklung einer
funktionsfähigen Atombombe als deutsche Wunderwaffe. Das Uranerz für diesen
Versuchsreaktor kam aus den Bergwerken von Joachimsthal (heute: Joachimov,
Tscheschische Republik). Zum Glück gelang es den Deutschen bis Kriegsende nicht
mehr die Bombe fertigzustellen.
Aber die amerikanische Armee demontierte
den deutschen Versuchsreaktor in Haigerloch und brachten die übrig gebliebenen
1500 kg angereichertes Uran U235 nach Los Alamos. Und das war noch nicht alles
vom sächsischen Uran, welches den Amerikanern in die Hände fiel. Als
Deutschland am 08.05.1945 kapitulierte befand sich das deutsche U-Boot U 234
gerade im Nordatlantik auf dem Weg nach Japan. An Bord befand sich eine extrem
wichtige Ladung. Diese bestand aus Gemälden, einem Messerschmitt 262 Düsenjäger
in Einzelteilen und weitere 550 kg Uran-Erz aus Joachimsthal. Die Amerikaner
füllten mit dem konfiszierten deutschen Uran ihre eigene Atombombe, welche dann
am 8.8.1945 über Hiroshima abgeworfen wurde.