König Friedrich II. von Preussen („Friedrich der Große“, auch genannt: „Der Alte Fritz“)

Regierungszeit: 31.5.1740 - 17.8.1786; König in Preussen, ab 1772 König von Preussen

 

* 24.1.1712 in Berlin

† 17.8.1786 Schloss Sanssouci, Potsdam

Begräbnisstätten: Bis 1945 Garnisonkirche zu Potsdam; bis 1952 Elisabethkirche zu Marburg; bis 1991 Burg Hohenzollern; seit 17.8.1991 Gruft auf der Terrasse des Schlosses Sanssouci

 

Vermählt am 12. Juni 1733 mit Elisabeth Christine Prinzessin von Braunschweig-Bevern

 

Sachsen verliert im 2.Schlesischen Krieg

 

Als die Sachsen bei Kesselsdorf am 15.12.1745 den Preußen unter dem Fürsten Leopold von Anhalt-Dessau unterliegen, wird ein rascher Friede geschlossen. Bereits zehn Tage später, am 25.Dezember 1745 muss Maria Theresia, deren Mann am 13.September 1745 zum Kaiser gekrönt wurde, im Frieden von Dresden den preußischen Besitzstand von Schlesien bestätigen.

 

Friedrich nimmt in der Dresdener Kreuzkirche an einem Dankgottesdienst teil und kehrt dann am 28. Dezember 1745 nach Berlin zurück. Die Residenz, inzwischen auf 100.000 Einwohner angewachsen, empfängt ihn begeistert. Vivat Fridericus Magnus, steht an vielen Häusern. Zum ersten Mal nennt man ihn Friedrich den Großen. Silvester schließlich findet ein großes Friedensfest im königlichen Opernhaus statt, zu dem jedermann Zutritt hat. Am Neujahrsmorgen zieht sich der König mit dem Versprechen, er werde keine Katze mehr angreifen, nach Potsdam zurück.

 

Sachsen verliert im Siebenjährigen Krieg

 

Durch seinen Spion am sächsischen Hof, den Rat Menzel, erhielt Friedrich 1756 Abschriften der Pariser und Petersburger Verträge, welche die Allianz zwischen Österreich, Russland, Frankreich und Sachsen dokumentierten. Um der Gefahr eines Angriffs von mehreren Seiten zuvorzukommen, entschloss sich der preußische König, den Krieg durch einen Einmarsch in Sachsen selbst zu beginnen.

 

Am 29. August 1756 überschritt die preußische Armee ohne vorherige Kriegserklärung die Grenze Sachsens. Die sächsische Armee unter der Führung von Graf Rutowski, einem Sohn August des Starken und Halbbruder des Kurfürsten von Sachsen und Königs von Polen August III., wurde bei Pirna eingeschlossen. Am 9. September besetzte die preußische Armee kampflos Dresden. Die Besetzung Sachsens hatte für Friedrich II. einen militärischen und einen wirtschaftlichen Hintergrund. Militärisch gesehen hatte Friedrich mit dem Erzgebirge und der Sächsischen Schweiz einen natürlichen Grenzwall zur österreichischen Provinz Böhmen. Weiterhin konnte Friedrich durch die Besetzung die benötigten Kriegsmateralien, wie Kanonen, Munition usw. die Elbe von Magdeburg hinauf transportieren. Wirtschaftlich sollte das wohlhabende Sachsen die Kriegskassen des preußischen Königs füllen. So ließ Friedrich II. sächsische Münzstempel beschlagnahmen und über verschiedene Münzpächter wertminderes Falschgeld prägen (siehe Ephraimiten). Das ahmten in Folge weitere deutsche Kleinfürsten nach. Anekdotisch ist ein Ausspruch von Friedrich II. überliefert, der etwa so lautete: „Sachsen ist wie ein Mehlsack. Man kann immer wieder drauf schlagen und es kommt immer noch was heraus ...“

 

Am 1. Oktober 1756 kam es zur Schlacht bei Lobositz zwischen den preußischen Truppen in Böhmen und einer zum Entsatz der sächsischen Armee herangezogenen österreichischen Armee unter Feldmarschall Browne. Keine der beiden Parteien konnte die Schlacht siegreich gestalten. Die Verlierer dieser Schlacht waren die sächsischen Truppen, die daraufhin am 16. Oktober 1756 kapitulieren mussten.

 

Friedrich II. weilte am 17. bis 19.März 1761 während des Siebenjährigen Krieges in Chemnitz um seine Truppen zu besuchen. Er wohnte im Hause des Stadtrichters Dr. Packbusch (jetzt Markt 8). Am Morgen des 19.März verließ er gegen 7 Uhr Chemnitz in Richtung Lichtenwalde und Freiberg. Am 1.Dezember 1762 ruhte er auf der Durchreise nochmals kurz einen Nachmittag im Hause Dr. Packbuschs.

 

Damit war Preußen zur europäischen Großmacht aufgestiegen und Friedrich als ruhmreicher Feldherr bereits zu Lebzeiten mit dem Beinamen „der Große“ versehen worden. In seiner fast ein halbes Jahrhundert währenden Regierungszeit gelang es dem sich als „erster Diener seines Staates“ betrachtenden Monarchen nahezu alle Lebensbereiche innerhalb seines Herrschaftsgebiets im Sinne des aufgeklärten Absolutismus zu ordnen.

 

Das Volk nennt den Hagestolz nun nicht mehr Friedrich, den Großen, sondern den Alten Fritz. Zurückgekehrt will der König der Welt imponieren und zeigen, dass Preußen noch lange nicht am Ende ist. Er lässt in Potsdam das Neue Palais bauen. Der einzige Prunkbau, der unter seiner Regierung entsteht, wird von ihm kaum genutzt. Über zwei Jahrzehnte verbleiben dem König noch, aber einen Krieg zettelt er nicht mehr an.