August der Starke, (1670-1733), König von Polen und als Friedrich August I. Kurfürst von Sachsen. August wurde am 12. Mai 1670 in Dresden geboren. 1694 folgte Friedrich August seinem Bruder als Kurfürst von Sachsen. Nach dem Tod des polnischen Königs Johann Sobieski 1696 stellte er Ansprüche auf den polnischen Thron; um seine Chancen auf den Thron zu verbessern, konvertierte er zum Katholizismus, zum Ärger seiner sächsischen Untertanen und seiner Gattin, Prinzessin Cristine Eberhardine von Brandenburg-Bayreuth, die ihn daraufhin verließ. 1697 wurde er zum König von Polen gewählt.

 

1699 verbündete sich August mit Dänemark und Russland, um den jungen König von Schweden, Karl XII., in Schach zu halten. Karl besiegte die Verbündeten und 1702 schließlich auch August selbst.

Im Winter 1704/05 begann die Affäre mit der verheirateten Anna Constantia von Hoym, welche später als Gräfin Cosel bis über die Grenzen Sachsens hinaus Bekanntheit  erlangte.

 

Im Frieden von Altranstädt mit Schweden (1706) musste August zugunsten von Stanislaus I. Leszczynski auf die polnische Krone verzichten.

 

Nach dem Sieg der Russen über die Schweden bei Poltowa 1709 begann August mit der Rückeroberung Polens. Er erklärte den Vertrag von Altranstädt für ungültig, verbündete sich erneut mit Russland und Dänemark und gewann mit der Hilfe seiner Verbündeten die polnische Krone zurück.

 

1716 fiel die Cosel in Ungnade. Sie hatte sich als Mätresse zu sehr in die Staatsgeschäfte eingemischt und kam als Gefangene auf die Burg Stolpen.

 

Dann griff er Schweden an, schloss 1719 Frieden mit Schweden und wurde offiziell als polnischer König bestätigt. In der Folgezeit widmete er sich vor allem der Konsolidierung seiner Macht in Sachsen und Polen und eiferte in Politik und Hofhaltung seinem absolutistischen Vorbild Ludwig XIV. von Frankreich nach. Mit dem Ausbau seiner Residenzen in Dresden und Warschau im Stil von Ludwigs Schloss Versailles demonstrierte er seine Macht, erschöpfte zugleich aber auch die sächsischen Finanzen.

August der Starke war ein Lebemann. Er lebte verschwenderisch und ausschweifend

In seiner Jugend lernte er reiten, fechten, jagen und andere ritterliche Lebensweisen, sein Französisch soll allerdings nicht sehr gut gewesen sein. Schon als Prinz im Pfälzischen Erbfolgekrieg, dann als Feldherr im Krieg gegen die Türken bewies August Kampfesfreude und Mut, aber weniger Glück. Er war jedoch ehrgeizig und genusssüchtig, sprunghaft und temperamentvoll, vielleicht ein Choleriker. Im Zeichen des Stiers geboren war er kraftvoll und volle Stolz und Tatendrang. Angeblich rollte er Zinn- und Silberteller mit der Hand zusammen, konnte Hufeisen verbiegen oder ein Kanonenrohr heben. Auch soll er eine Mann zum Fenster hinaus gehalten haben und mit Bären und Wildschweinen gekämpft haben ohne sich um Blessuren zu kümmern.

Wenn man Anekdoten Glauben schenken darf, trank er manchmal fünf Flaschen Wein am Tag. Dem holden Geschlecht war er nie abgeneigt und verlustierte sich angeblich mit ca. 150 Frauen und soll 300 Kinder gezeugt haben von denen noch heute zahlreiche Nachkommen existieren.

August starb am 1. Februar 1733 in Warschau auf Grund seines ungesunden Lebenswandels an der Zuckerkrankheit.

 

August starb am 1. Februar 1733 in Warschau auf Grund seines ungesunden Lebenswandels an der Zuckerkrankheit.

 

Das Gemälde von Louis de Silvestre, entstanden um 1730, zeigt August den Starken (links) zusammen mit dem preußischen König Friedrich Wilhelm I.