„Der Dresdner Neumarkt vom Jüdenhof aus“ – Gemälde von Bernardo Bellotto (Canaletto)Wer kennt sie nicht, die Frauenkirche in Dresden?

 

Deren Ruine war bekannt geworden als „ewiges“ Mahnmal für die Opfer des alliierten Bombenterrors in der Nacht des 13. Februar 1945. Nach Schätzungen starben in dieser Nacht 30.000 unschuldige Menschen. Keiner weiß das genau. Doch die Ewigkeit währte nicht ewig. Seit 1991 wird die Frauenkirche aus den Resten der Ruine wieder aufgebaut.

Nun wird die Frauenkirche noch bekannter und berühmter werden als je zuvor. Der Aufbau ist nicht nur eine einmalige bautechnische Leistung sondern auch eine großartige Solidar- und Spendenaktion und ein gemeinsames völkerverbindendes Werk der ehemaligen Feinde.

Vielleicht sei dann, wenn sie zum zweiten Male errichtet sein wird, in der Kirche als Gotteshaus, der Friede ewig.

 

Doch wie fing alles mit dem Bauwerk an?

 

Am 26. August 1726, wurde der Grundstein der neuen Frauenkirche gelegt. Mit dem Bauentwurf und der Ausführung hatte der Rat der Stadt den Ratszimmermeister George Bähr betraut. Der Entwurf sah einen Zentralbau auf quadratischem Grundriss unter einer gewaltigen Kuppel vor. Schon 1734 wurde die Kirche eingeweiht – noch ohne Orgel und mit provisorischem Altar. In den darauffolgenden Jahren bis 1738 wurde die Steinkuppel vollendet und 1743 der gesamt Bau fertiggestellt.

 

Nun stand sie mehr als 200 Jahre unerschütterlich und majestätisch am Dresdner Neumarkt -  ein architektonischer und himmlischer Klangkörper im Herzen der sächsischen Metropole.

Bis zu jener unheilbringenden Nacht. Noch unter den Motorengebrüll der anfliegenden englischen Bomber suchten Menschen Schutz unter der göttlichen Kuppel, in den Kellern der Kirche.

 

Umgestürzter Luther vor der RuineUnd das war das vorerst traurige Ende

 

Am Vormittag des 15. Februars 1945 – zwei Tage nach dem verheerenden Bombenangriff auf Dresden – stürzte die ausgebrannte Kuppel der Frauenkirche in sich zusammen. Über vier Jahrzehnte erinnerte die Ruine an die Zerstörung Dresdens und die Schrecken des Krieges.

 

Der Wiederaufbau

 

Die Dresdner hatten ihre Frauenkirche nie vergessen und sie konnten sich mit deren Schicksal nie recht abfinden. Auch in den Jahren der DDR wurden ab und an Stimmen laut, über einen Wiederaufbau nachzudenken. Dann kam die Wende 1989 und alles schien wieder möglich.. Engagierte Dresdner versammelten sich am 13. Februar 1990 wie bereits in den vergangenen Jahren an der Ruine der Frauenkirche zu einer Mahnwache. An diesem Tag wurden die ersten IBlick vom Polizeipräsidiumnitiativen für den Wiederaufbau in’s Leben gerufen und die Gründung einer Stiftung beschlossen. Am 20. Februar 1992 erteilte dann die Stadtverordnetenversammlung der Stadt Dresden ihre Zustimmung zum Wiederaufbau der Frauenkirche. Die Stiftung Frauenkirche Dresden e.V. erlangte ihre Arbeitsfähigkeit am 1. Oktober 1992.

 

Ende 2002 ist der Bau vorangeschritten

Der Wiederaufbau erfolgte unter einem Wetterschutzdach welches im Zuge des Baufortschritts seit 1993 kontinuierlich in die Höhe kletterte.

 

Um genügend Baufreiheit für das schnell wachsenden Kirchgebäude zu schaffen, musste das Wetterschutzdach 2002 zweimal gehoben werden. Das Auflegen des Wetterschutzdaches auf im Hauptsims verankerte Stahlstützen, machten den Abbau der Gerüste vor der Fassade möglich. Am 12. September war es geschafft: Die Frauenkirche hatte ihre Hüllen auf der Süd-, West- und Nordseite fallen gelassen und gab den Blick auf die Fassade bis in eine Höhe von ca. 38 m frei. Am 5./6. November erfolgte dann das fünfte Heben des Daches. Mit einer Höhe von 68m Letzte Dachstellung, freigerüstete Fassade erreichte es die letzte Dachstellung.

Auch der Innenausbau macht Fortschritte. Die neuen Glocken sind bereits gegossen und die neue Orgel bestellt.

Im Inneren des Kirchgebäudes wurden mit einer Probeachse wichtige Erkenntnisse für den zukünftigen Innenausbau gewonnen. Die Probeachse hat besondere Bedeutung für die endgültige Farbgebung und Bemalung der Wände und Verzierungen. So erhielten zunächst verschiedene Emporenbrüstungsfelder zur Probe eine farbliche Fassung. Auf dem über dem Pfeiler F liegenden Bereich der Innenkuppel entstand zudem die Darstellung des Apostels Johannes.