Die erste Berliner Stadtmauer entstand
im 12. und 13. Jahrhundert und schützte die Städte Berlin und Cölln vor äußeren Feinden. Sie wurde aus Wällen, Pallisaden und Feldsteinen gebaut.
Im
15. Jahrhundert wurden zwei etwa 15 Meter breite Gräben um die Stadtmauer
gezogen, die Mauer teilweise bis 5 Meter Höhe mit Ziegeln aufgemauert, Wehr und
Wachtürme errichtet und zwischen ihnen ein bis zu 10 Meter breiter Erdwall
aufgeschüttet.
Die Stadtmauer verfiel im Laufe der
Zeit und wurde im 17. Jahrhundert zu einer Festungsanlage umgebaut.
Entlang der ehemaligen Stadtmauer
erinnern einige Straßennamen an ihren Verlauf. Beginnend im Süden im
Uhrzeigersinn befinden sich die Wallstraße, die Niederwallstraße und die
Oberwallstraße. Im Osten verläuft die Trasse der Berliner Stadtbahn in etwa auf
dem ehemaligen Wall zwischen den Verteidigungsgräben.
In der zweiten Hälfte des 18.
Jahrhunderts platzte Berlin bereits aus allen Nähten. Doch anstatt die alte
hölzerne Palisade abzureißen, wurde sie 1735/37 durch eine neue Stadtmauer,
steinern und mit prächtigen Stadttoren versehen, ersetzt.
Die
Mauer sollte zum Schutz der Berliner Bürger vor Einbruch und Raub dienen. Doch
der eigentliche Grund, die Stadtmauer aufrecht zu erhalten und noch auszubauen,
wird durch ihren Namen ersichtlich, denn sie wurde auch »Akzisemauer«
genannt. (Das dem Französischen entstammende Wort »Akzise«
bedeutet »Steuern« bzw. »Zoll«.) Sie diente damit also auch dem Schutz der
Berliner Wirtschaft, da auf eingeführte Waren ein Zoll erhoben wurde. Vor allem
Textil-, Leder- und Metallwaren aus dem Brandenburger Umland sollten in der
Stadt nicht billiger angeboten werden als von den einheimischen Handwerkern und
Händlern. Und solange es zwischen Berlin und den umliegenden Gemeinden keine
Einigung über die eigentlichen Grenzen der Stadt gab, galt die neue Stadtmauer
eben als Steuer- und Zollgrenze der Stadt; nach dem Bau der Mauer noch viele
Jahrzehnte. Erst knapp 90 Jahre später sollten der größte Teil der Stadtmauer
sowie die Tore abgerissen werden.Wer heute noch etwas
von der ehemaligen Akzisemauer sehen will, hat wenig
Möglichkeiten: Ein kleines Stück wurde nachträglich an der Kreuzberger
Stresemannstraße wieder aufgebaut, ein weiterer Teil ist in eine Hauswand in
der Hannoverschen Straße in Mitte integriert. Auch die Oberbaumbrücke in
Friedrichshain gehört noch zum alten Mauerensemble – und natürlich das berühmte
Brandenburger Tor.
Es ist das einzige der 19
Berliner Stadttore, das nach dem Abbruch der Akzisemauer
im Jahre 1867 an seinem Standort erhalten blieb.
Das
traurigste Kapitel der Berliner Mauern ist wohl der Bau und die Existenz der
"Berliner Mauer" (Westbezeichnung) oder auch "antifaschistischer
Schutzwall" (Ostbezeichnung). Sie trennte von 1961 bis 1989 die britische,
französische und amerikanische Enklave ihrer Besatzungszonen innerhalb der
sowjetischen Besatzungszone. Umgangssprachlich auch als Mauer zwischen Ost-und Westberlin bezeichnet.
In
der Nacht vom 12. auf den 13. August 1961 begannen die NVA, 5000
Angehörige der Deutschen Grenzpolizei (Vorläufer der Grenztruppen),
5000 Angehörige der Schutz- und Kasernierten Volkspolizei und 4500 Angehörige
der Betriebskampfgruppen die Straßen und Gleiswege
nach West-Berlin abzuriegeln. Sowjetische Truppen hielten sich in Gefechtsbereitschaft
und waren an den alliierten Grenzübergängen präsent. Alle noch bestehenden
Verkehrsverbindungen zwischen den beiden Teilen Berlins wurden unterbrochen.
Jedoch waren die West-Berliner S-Bahn- und U-Bahnlinien auf den Tunnelstrecken
unter Ost-Berliner Gebiet davon nicht betroffen. Die Züge fuhren ab 13.August
abends ohne reguläre Stopps auf den nun zu so genannten Geisterbahnhöfen gewordenen Stationen durch.
Nur die den Bahnhof Friedrichstraße berührenden Linien hatten einen Halt zum
Erreichen der dort eingerichteten Grenzübergangsstelle. Erich Honecker war als damaliger ZK-Sekretär
für Sicherheitsfragen für die gesamte Planung und Umsetzung des Mauerbaus
politisch im Namen der SED-Führung verantwortlich.
Aufbau der Grenzanlagen
In
ihrem Endausbaustadium –an manchen Stellen erst in den späten 1980er Jahren–
bestanden die sich vollständig auf dem Territorium der DDR befindlichen
Grenzanlagen –beginnend aus Richtung DDR– aus:
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Hinterlandmauer
aus Beton oder Streckmetallzaun, etwa 2 m bis 3 m hoch; an vielen Stellen, vor
allem im Innenstadtbereich, übernahmen Häuserwände (oft Brandmauern), die bis
in die entsprechende Höhe geweißt waren, die Funktion der Hinterlandmauer,
*
am Boden
Signalanlagen, die bei Berührung Alarm auslösten,
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Kontaktzaun aus
Streckmetall übermannshoch, mit Stachel- und Signaldraht bespannt,
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streckenweise
Hundelaufanlagen (scharfe Schäferhunde u.ä., an
Führungsdraht eingehängt, frei laufend),
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Kraftfahrzeugsperrgräben
und Panzersperren
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Postenstraße/Kolonnenweg,
zur Grenzpostenablösung und um Verstärkung heranholen zu können,
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Lichtertrasse zur Ausleuchtung des Kontrollstreifens (an manchen
Stellen „östlich“ des Kolonnenwegs),
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Postentürme (1989
insgesamt 302 Stück) mit Suchscheinwerfern, Sichtkontakt der Posten tagsüber,
nachts zogen zusätzliche Grenzsoldaten auf,
*
Kontrollstreifen,
immer frisch geeggt, zur Spurenfeststellung, der auch von den Grenzsoldaten
nicht grundlos betreten werden durfte,
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(teilweise extra)
übermannshoher Streckmetallzaun, nur schräg durchsehbar,
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eigentliche Grenze
Betonfertigteilmauer bzw. -wand nach West-Berlin, 3,75 m hoch, (teilweise
mit Betonrolle, die beim Überklettern keinen Halt bieten sollte),
*
davor noch einige
Meter Hoheitsgebiet der DDR.
Die
Gesamtbreite dieser Grenzanlagen war abhängig von der Häuserbebauung im Grenzgebiet
und betrug von etwa 30 Meter bis etwa 500 Meter
Die
Berliner Mauer „fiel“ in der Nacht von Donnerstag, dem 9. November, auf
Freitag, den 10. November 1989, nach mehr als 28 Jahren Bestand. Zur Öffnung
der Mauer führten zum einen Massenkundgebungen in der Wendezeit und die
Forderung nach Reisefreiheit in der damaligen DDR sowie die anhaltende so
genannte „Republikflucht“ großer Bevölkerungsteile der DDR in die
Bundesrepublik Deutschland.
Mauermuseum im Haus am
Checkpoint Charlie
Das
Mauermuseum am Checkpoint Charlie wurde 1963 direkt vor der Grenze vom
Historiker Rainer Hildebrandt eröffnet und wird von der Arbeitsgemeinschaft 13.
August betrieben. Es gehört zu den meistbesuchten Berliner Museen. Das
Mauermuseum veranschaulicht das Grenzsicherungssystem an der Berliner Mauer und
dokumentiert geglückte Fluchtversuche und ihre Fluchtmittel wie
Heißluftballons, Fluchtautos, Sessellifte und ein Mini-U-Boot.
Gedenkstättenensemble
Berliner Mauer in der Bernauer Straße
Seit
Ende der 1990er-Jahre besteht an der Bernauer Straße zwischen den ehemaligen
Bezirken Wedding und Mitte ein Gedenkensemble zur Berliner Mauer. Es umfasst
die Gedenkstätte Berliner Mauer, das Dokumentationszentrum Berliner Mauer sowie
die Kapelle der Versöhnung.